also Leute, es kommt ja selten vor, dass ich mich 2x zu einer Show melde, aber es war jetzt beim 2. mal so umwerfend gut, dass ich nicht an mich halten kann
Phänomenale Umsetzung, da hat Ryan McBryde sich wirklich selbst übertroffen. Die düstere Grundatmosphäre wurde konsequent durchgehalten und die Details sind wirklich äußerst ideenreich. Da werden kurzerhand mal eben die männlichen Darsteller nahtlos zum Brückengeländer umfunktioniert und das Thema Kreide, welches die Lektionen einer überkommenen Epoche versinnbildlicht, zieht sich durch wie ein roter Faden. Beispiel: der Selbstmord von Moritz Stiefel erfolgt nicht begleitet von einem lauten Knall, sondern von einer lautlosen Kreidewolke, was die Tragik eher noch steigert - Chapeau ! Ich muss mal vergleichen, wie die das bei der Broadwayversion gemacht haben...
Selbstredend, daß man die Toten wäscht - mit Kreide natürlich ! Dies sind alles Motive und Details, die mir erst beim zweiten mal sehen so richtig klar wurden und davon gibt es etliche Beispiele.
Die Inszenierung inklusive der super Choreographie ist also top und die Darsteller agieren mit einer solchen Spielfreude, dass es so richtig Laune macht - glaubhaft im Spiel und super Stimmen. Auch wenn sich die 'Musicals' bei der Premiere etwas verhalten über den Moritz Stiefel Darsteller Greg Fossard geäussert hatte finde ich, dass er seine Sache sehr, sehr gut macht (vor allem sein "Don't do sadness"). Erinnert mich irgendwie nicht nur vom Look an Morrissey, falls man den hier überhaupt noch kennt
Einziger Wermutstropfen: das Publikum könnte etwas mehr abgehen und die Musik darf durchaus mit ein paar Dezibel mehr das Haus rocken..
Wer kann und sich etwas Gutes tun will, der schaue es sich an...